Geschichte der Gemeinde

Zu einer selbständigen Gemeinde wurde St. Kanzian im Jahre 1866, nachdem die 1850 gebildete Gemeinde Kühnsdorf aufgelöst wurde und sich die drei Katastralgemeinden St. Kanzian, Srejach und St. Marxen zusammenschlossen. 1876 wurde die Ortsgemeinde um die Katastralgemeinde Grabelsdorf (davor zu Eberndorf) erweitert. Drei weitere Katastralgemeinden Stein im Jauntal, St. Veit im Jauntal und Lauchenholz wurden nach der Auflösung der Ortsgemeinde Rückersdorf 1944 eingemeindet. 1973 und 2002 folgten noch kleinere Gebietskorrekturen.

Die Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See erstreckt sich über eine Fläche von 41,08 km² und hat zum Stichtag 31.10.2024 4.631 Einwohner, die auf 37 Ortschaften verteilt sind.

  • 41

    Fläche in km²

  • 4631

    Einwohner

  • 37

    Ortschaften

  • 422

    Höhenmeter

Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, mittleren Bergen (Gracarca, Kitzelberg, Steinerberg) und Seen (Klopeiner See, Turnersee, Kleinsee), die ihre Entstehung der letzten Eiszeit verdanken. Vor einigen Jahren entdeckte man beim Tauchen einen römischen Einbaum am Grund des Klopeiner Sees. Der etwa 1700 Jahre alte Sensationsfund war sehr gut erhalten. Nach der aufwendigen Bergung im Mai 2003 ist der wahrscheinlich als Fischerboot genutzte Einbaum monatelang präpariert und schließlich ins Landesmuseum Kärnten übersiedelt worden.

Ende des 19. Jahrhunderts begann sich der Fremdenverkehr zu entwickeln. Ab dieser Zeit erlebte die Region einen konstanten wirtschaftlichen Aufschwung. Zu Beginn der 90er Jahre erreichte der Fremdenverkehr seinen Höhepunkt, als ca. 1,2 Millionen Nächtigungen verzeichnet wurden. Es standen damals ca. 16.500 Betten zur Verfügung. Ausschlaggebend waren der Klopeiner See als wärmster Badesee Europas, der im Sommer bis zu 28 Grad Wassertemperatur erreicht sowie der Turnersee. Ursprünglich war der Klopeiner See im Besitz des Stiftes St. Paul, bis er 1950 von der Gemeinde St. Kanzian angekauft wurde.

Der Turnersee liegt auf der Rückersdorfer Platte und gilt als Überrest eines nacheiszeitlichen Sees von etwa 9 km² Fläche. Der Kleinsee ist ein Natursee mit einem Sandboden und von einem 20 bis 40 Meter breiten Seerosen- und Schilfgürtel umgeben.

2009 bekam die Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See seitens des Landes Kärnten die Auszeichnung „Gesunde Gemeinde“ überreicht. Im Jahre 2010 wurde sie als „Seniorenfreundlichste Gemeinde Österreichs“ für ihre vorbildliche Gesundheits- und Seniorenarbeit ausgezeichnet.